Höga Kustenleden
Unterwegs an der schwedischen Hohen Küste

2. Tag: Hornöberget · Hornöviken · Lövviksbron · Svartnoranäset · Fäbodberget

Auf zum Fäbodberget

An der Högakustenbron

Um 17:37 überquert der Bus die Hogakustenbron und hält kurz darauf am Strassenrand bzw der Haltestelle Hornöberget E4. Ich bin nach 25-stündiger Reise am Start des Höga-Kusten-Leden angekommen. Nicht ganz, denn noch stehe ich am Rand der E4.

Zusammen mit den Belgiern gehe ich die Asphaltstrasse zum Hotel Höga Kusten entlang. Am Weganfang, mit toller Aussicht auf die Hängebrücke Högakustenbron, trennen wir uns. Sie wollen sich einen Zeltplatz suchen und erzählen mir noch, es würde in einer Stunde wohl regnen. Ich gehe dagegen weiter zum Servicegebäude am Ende des grossen Parkplatz. Hier packe ich meinen Rucksack wanderfertig und fülle mein Wasser auf, denn ich will noch dem Lärm der E4 entfliehen und ca. 5 Kilometer wandern. Dann sollte ich die Strasse verlassen und im Wald auf dem Skallerbacken oder Fäbodberget einen Platz für die Nacht finden.

Nur wieviel Wasser benötige ich so? Nach der langen Fahrt spüre ich einen Druck im Kopf. Getrunken habe ich wohl zu wenig, dass sollte ich aufholen und so bin ich grosszügig beim Füllen. Für die warme Abendmahlzeit, Frühstück, reichlich Tee und die erste Wanderstunde morgen sollte es reichen. Und da noch etwas Reiseproviant übrig geblieben ist, wird mal eben aus dem 17-kg ein 20-kg-Rucksack. So ziemlich das Gewicht, womit ich bei einer Sommertour in Lappland starte. Ich wollte ja einen realistischen Test :-)

Högakustenbron
Högakustenbron

Zurück am Start des Höga Kustenleden betrachte ich erst einmal die Högakustenbron (Högakustenbrücke), welche hier über den breiten Ångermanälven führt. Erinnnert irgendie an die Golden Gate Bridge und ist ähnlich lang. Eine Informationstafel gibt einen Überblick über die Wanderung und eine weitere informiert, dass man auf diesen Parkplatz kostenlos übernachten darf. Deshalb also trotz des Lärms von der E4 die vielen Wohnmobile.

Abstieg zur Bucht Hornöviken

Bootshafen in HornöBootshafen in Hornö

Über Felsen führt der Pfad hinab in den Kiefernwald. Erst auf einer breiten Schotterstrasse, wechselt ich bald auf einen schmaleren Weg. Aus Kiefern werden Birken und es ist eigentlich recht schön, wenn nur nicht der Verkehrslärm der E4 über mir wäre. Bald sind die ersten Häuser von Hornö erreicht und ich befinde mich wieder auf einer Strasse. Der kleine Kiosk ist noch im Winterschlaf. Im Bootshafen an der Bucht Hornöviken laden Picknickbänke zum Verweilen ein. Am Servicegebäude gibt es auch einen Außenwasserhahn. Ich nehme die Einladung für eine Rast an. Etwas Trinken und der Apfel darf dran glauben. Es weht ein kühler Wind und der Himmel ist bedeckt. Nach Regen sieht es aber nicht aus. Ab Morgen soll es schön sein.

Die nächsten Kilometer führen auf der asphaltierten Landstrasse entlang. Zum Glück gibt es kaum Verkehr, denn einen Fussweg gibt es nicht. Vorbei an Briefkästen und verschlossen Mülltonnen. Das fällt mir irgendwie auf. Bei Hornötorpet steigt die Strasse leicht an und ein Radfahrer mit grossen Tourengepäck überholt mich. Wir winken uns zu und dann latsche ich wieder alleine die Strasse lang.

Über die Lövviksbron

LövviksbronLövviksbron

Der Lärm der E4 schallt durch die Bäume und kündigt die Abzweigung nach Lövvik an. Drei Kilometer habe ich schon geschafft. Nun geht es auf der imposanten Lövviksbron hinüber nach Svartnoranäset. Auf westlichen Seite gibt es eine Slipanlage und ich hatte mir zu Hause überlegt das Zelt schon hier aufzubauen. Es würde gehen, aber der Strassenlärm ist mir einfach zu viel. Immer an der Leitplanke entlang erklimme ich den höchsten Punkt der Brücke und habe einen schönen Blick auf die Middagsholmarna (Abendesseninseln) und die Utviksbucht (Utviksfjärden). Neugierig blicke ich hinüber zu den Ferienhäusern in Svartnoranäset. Am anderen Ufer zeigt ein Wegweiser nach links in einen Fahrweg. Die Aussschilderung des Höga Kustenleden ist vorbildlich.

Am Fäbodberget

Zeltplatz am FäbodbergetZeltplatz am Fäbodberget

Vorbei an schicken Häusern geht es unweit des Ostseeufers durch die Ferienhaussiedlung Svartnoranäset. Die Abzweigung hinauf auf den Skallerbacken kommt überraschend. Der starke Regen der Vornacht lässt einen kleinen Bach den Hang hinabfliessen. Der Boden ist auch weiter oben naß. Ein Birkenwald mit Wassertümpeln und am Boden liegenden Baumstämmen erwartet mich. An Zelten ist nicht zu denken. Bevor es bergab nach Skärsättviken geht, führt ein Trampelpfad nördlich des Fäbodberget nach links ab auf eine felsige Anhöhe mit lichten Kiefernbestand. Hier gibt es einige gute Flächen und offensichtlich wird hier öfters gezeltet.

Schnell werde ich fündig und baue das Zelt auf. Es ist kurz vor 20 Uhr und mein Garmin zeigt sechs Kilometer an. In der Ferne höre ich noch ein Klonk-Klonk-Geräusch, verursacht von den schweren Fahrzeugen auf der E4. Als erstes koche ich einen Topf Tee. Hunger habe ich nicht richtig, aber Spagetthi gehen immer.

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