Der Regen der letzten Tag hat Übernacht auch auf den Pico de Teide seine Spuren hinterlassen. Der Gipfel ist eingeschneit und leuchtet weiss über die Waldhänge. Für morgen sieht das Programm die Besteigung von Spaniens höchsten Gipfel vor. Ob das wohl noch etwas wird?
Für heute steht jedoch eine Wanderung im Anagagebirge im Nordosten von Teneriffa an. Das stark zerklüftete Gebirge gehört zum geologisch ältesten Teil der Insel. Wir verlassen Puerto de la Cruz und fahren die Küste entlang bis nach Punta del Hidalgo. Wir kommen langsam voran denn es scheint ein privates Radrennen unterwegs zu sein.
Von Punta del Hidalgo zu den Höhlenwohnungen von Chinamada
In Punta del Hidalgo beginnen wir eine der beliebtesten Wanderungen hinauf nach Chinamada. Zuerst passieren wir gleich hinter dem Ortsausgang ein altes Pumpenhaus am Brunnen Pozos de la Fajana. Vorbei an der Südflanke des Roque Dos Hermanos führt der Track langsam aber stetig bergan. Immer noch hängen bedrohlich tief die Regenwolken in der Schlucht Barranco del Rio, aber noch scheint die Sonne. Wolfsmilchgewächse und Kakteen herrschen vor und alles macht einene recht trockenen Eindruck.
In der Nähe der Ebene Tablada de los Campitos fängt es plötzlich an wie aus Kübeln zu schütten. Ich bekomme gar nicht so schnell meine Regegnjacke aus dem Rucksack. Und schon fliesst das Wasser auf dem trockenen Lehmboden entlang und verwandelt den Track zu einem kleinen Fluss.
Wir erreichen die Terrassen von La Quebrada. Ein Bauer bewirtschaftet gerade ein Feld neben dem Wanderweg und schaut überrascht auf als ich grüsse um dann freundlich zu antworten. Auf der anderen Seite des Barrancos ist die weit verstreute Ortschaft Batan mit ihren zahlreichen Terrassen gut zu erkennen.
Wenig später ist Chinamada erreicht. Wir kehren in die Bar La Cueva ein, lassen unsere Sachen trocknen und uns eine heisse Suppe munden.
Von Chinamada weiter nach Las Escaleras
Chinamada ist bekannt für seine Höhlenhäuser, nur bis jetzt habe ich noch nichts davon gesehen. Als wir durch den Ort gehen sehen wir sie dann jedoch zu genüge. In den weichen Felsen lassen sich die Höhlen gut graben. Die Guanchen, wie die kanarischen Ureinwohner bezeichnet werden, lebten viel in solchen Höhlen. Vor der Höhle steht eine schmucke Fassade mit Blumenkästen und sieht nicht anders aus wie ein Einzelhaus und innen ist die Temperatur schön gleichmässig.
Wir verlassen Chinamada auf der Strasse Richtung Las Carboneras und zweigen am südlichen Ortsausgang auf einen Wanderweg ab. Der Wald beginnt langsam und zwischendurch blüht gelber Klee auf den Feldern. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf die andere Talseite.
Wir passieren den einsamen Hof Casa Tarme und werden neugierig beäugt von Hühnern und Ziegen. Von hier ist unser nächstes Zwischenziel schon zu sehen - Degollada de Las Escaleras.
Am Bergsattel Las Escaleras angekommen erwartet uns eine schönen Aussicht zum Roque de Taborno und zurück über die tiefe Barranco del Rio.
Durch den Nebelwald von Las Escaleras zur Ermita Cruz del Carmen
Kurz nach Las Escaleras erreichen wir die Strasse mit einer Siedlung. Wir folgen einem Verbindungsweg durch die bewirtschafteten Terrassen. Müssen dann ein Stück auf der Strasse gehen bis der Weg auf der rechten Seite wieder weiter geht. Wir folgen nun einem Fahrweg vorbei an den Häusern von Casas del Rio.
Dann tauchen wir ein in den Nebelwald. Die hohe Luftfeuchtigkeit durch den Regen zusammen mit einzelnen Sonnenstrahlen führt zu tollen Lichteffekten. Die letzten Höhenmeter sind bald geschafft. Am Restaurant Cruz del Carmen erreichen wir die Strasse. Wir queren den grossen Parkplatz und gehen vorbei an der Kapelle Ermita Cruz del Carmen zum Aussichtpunkt Mirador de la Cruz del Carmen. Von hier geht der Blick weit ins Land bis nach La Laguna.
Strecke | Punta del Hidalgo - Chinamada - Las Escaleras - Ermita Cruz del Carmen |
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Gehzeiten | Punta del Hidalgo - Chinamada: 2:00h Chinamada - Las Escaleras: 1:00h Las Escaleras - Ermita Cruz del Carmen: 0:50h |
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