Trekking in Skandinavien
Skandinavien

Trekking in Skandinavien

Wildnis-Trekking, Fernwandern oder Thruhiking

Wildnis-Trekking, Fernwandern oder Thruhiking und was ist eigentlich Norge på langs. Es gibt viele verschiedenen Begriffe um Wandertouren zu unterscheiden.

Fern- und Weitwandern

Ein ganzes Wander-Wegenetz durchzieht die Weiten Skandinaviens und Europas. Wann von einem Fernwanderweg und wann von einem Weitwanderweg gesprochen wird ist etwas unscharf geregelt.

Die bekanntesten Fernwanderwege dürften die Europäischen Fernwanderwege E1 bis E12 sein. Diese qualifizieren sich für den Namen mit einer Länge von mehr als 500 Kilometern und ein Verlauf durch mindestens drei Staaten. Analog gibt es in Österreich Weitwanderwege, die mindestens 300 Kilometer lang sind und durch mindestens drei Bundesländer verlaufen.

Ein Leden ist ein Pfad und der kann auch viele hundert Kilometer lang sein. Und aufgepaßt, in Skandinavien trifft man häufiger bei Streckenangaben auf die skandinavische oder schwedischen Meile. Dabei entspricht 1 mil einer Länge von 10.000 Metern, also 10 Kilometern und nicht etwa 1,6 km.

Hüttentrekking

Wer mehrere Tage von Hütte zu Hütte wandert um dort zu übernachten unternimmt ein Hüttentrekking. Großzügig ausgelegt kann diese Hütte vom Hotel bis zum einfachen Windschutz reichen. Die Etappenlänge ist bei dieser Übernachtungsart abhängig von der möglichen Unterkunft. Dafür ist der Rucksack deutlich leichter als beim Zelttrekking.

Zelttrekking

Die Freiheit einer flexiblen Etappenlänge kann das Zelttrekking bringen, wenn das Zelten uneingeschränkt erlaubt ist. Dies ist durch das Jedermannrecht in Skandinavien oft der Fall und so können die Etappen an Leistungsvermögen, äußeren Bedingungen wie das Wetter oder Wasserstand, angepaßt werden. Das Rucksackgewicht erhöht sich um die Behausung, Küche und Lebensmittel.

Norge på langs in Norwegen

Im deutschsprachigen Raum wird Norge på langs (kurz NPL) immer beliebter. Hierbei wird Norwegen der Länge nach von Lindesnes im Süden bis zum Nordkapp durchwandert. Für die rund 3000 Kilometer lange Strecke gibt es keine feste Route, auch wenn sich der Fernwanderweg E1 anbietet.

Es gibt also keine besondere Wegmarkierung und jeder muss sich im Netz der Wanderwege seine eigene Route zusammenstellen.

Gröna Bandet in Schweden

Was den Norwegern Norge på langs ist, ist den Schweden das Gröna Bandet (das grüne Band). Die Strecke ist nur halb so lang und reicht von Grövelsjön zum Drei- Länder-Eck Treriksröset. Das ist der Punkt, wo sich Norwegen, Schweden und Finnland treffen. Auch hier gibt es keine feste Route, aber es gilt die schwedischen Berge zu durchwandern und so gibt es eine Reihe von Orten, die nicht westlich passiert werden dürfen. Wird das ganze im Winter absolviert, wird folgerichtig vom Weißen Band (Vita Bandet) gesprochen.

Thruhiking

Beim Thruhiking wird ein Weit- oder Fernwanderweg vom Anfang zum Ende gewandert. Beliebt sind der Kungsleden von Abisko bis Hemavan oder der Nordkalottleden (Norwegen: Nordkalottruta, Finnland: Kalottireitti) von Kautokeino nach Kvikkjokk. Beim Thruhiking liegt der Schwerpunkt vor darauf Strecke zu machen.

Ultralight-Trekking

Wer einen Thruhike unternimmt ist häufig auch ultralight unterwegs. Beim Ultralight-Wandern soll das Grundgewicht des Rucksacks ohne Proviant und Verbrauchsgüter nicht mehr als 5 Kilogramm wiegen. Mit dem geringeren Rucksackgewicht können deutlich längere Etappen bewältigt werden als wenn man den halben Haushalt mitschleppt.

Auch wenn ich Nutzniesserin der Ultralight-Industrie bin, und auf das Gewicht von Ausrüstung beim Kauf und packen achte, bin ich nicht Ultralight unterwegs. Ich bevorzuge beim Wildnis-Trekking eine robustere Ausrüstung.

Wildnis-Trekking

Beim Wildnis-Trekking wandert man abseits der Wege oder es gibt einfach keine, wie im Sarek Nationalpark. Im Grunde fängt die Wildnis neben dem Weg an. Allerdings gilt es die Natur zu schonen, die Regeln von Schutzgebieten zu achten und dort wo es einen Pfad gibt, diesen zu benutzen.

Im Kalfjäll, das ist die Berglandschaft oberhalb der Baumgrenze, herrscht häufig Heide- und Flechtenbewuchs vor. Zwar muss die beste Route selber gesucht werden, aber das Wandern in der Bergtundra ist angenehm. Sich durch mückenverseuchte Birkenwälder oder Sumpfgebiete zu schlagen macht dagegen nicht wirklich Spaß und diese gilt es zu meiden. Mir reicht schon ein Zickzack durchs Weidengestrüpp und ein riesiges Blockfeld. Häufig folge ich in Lappland deshalb Rentierpfaden oder denen der einheimischen Sami. Der Rucksack voller Essen, bin ich so für viele Tage autak unterwegs.

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