Wandern auf Madeira
Eine Wanderrundreise auf Madeira im Dezember

7. Tag: Fahrt zum Startpunkt der Wanderung Nahe des Galhano · Abstieg ins Tal Ribeira da Janela und Wanderung entlang der Levada nach Lamaceiros · Rückfahrt nach Porto Moniz

Levada Ribeira da Janela

Der gestrige Tag war recht trocken und so gibt es nichts was dagegen spricht heute die Levada Ribeira da Janela zu wandern. Bei viel Regen ist das nicht unbedingt zu empfehlen. Wir hoffen, dass das Regenwasser inzwischen abgeflossen ist. Die Wolken hängen tief als wir auf der Hochebene Paul da Serra ankommen und tauchen die Landschaft in Nebelschaden. Hier beginnt das Abenteuer mit dem Abstieg auf dem Vereda do Galhano hinab zur Levada.

Wir folgen dem Forstweg nach Galhano. Das Wiesenstück ist schnell überwunden, dann taucht der Weg in den Lorbeerwald hinein und es geht bergab. Bis zur Levada da Ribeira da Janela sind es rund 850 Höhenmeter. Der Forstweg lässt sich gut gehen und windet sich ins Tal hinab. Schliesslich endet der Forstweg und geht in einen schmalen Pfad über.Wir passieren eine Schutzhütte und erreichen schliesslich eine kleine Betronbrücke. Wenig später teilt sich der Weg. Unter uns im Berg verläuft die Levada Ribeira da Janela durch einen Tunnel und da wir diesen durchwandern und nicht ungehen wollen, gehen wir nach rechts. Der schmale Pfad ist mit Holzstämmen als stufen befestig und nach einer halben Stunde führen Steinstufen hinab zur Levada. Für den Abstieg haben wir zwei Stunden benötigt. Nach rechts geht es zum Ursprung der Levada. Wir verzichten. Der Wegweiser in unsere Richtung zeigt 12 Kilometer bis Lamaceiros an. Das reicht uns.

Kaum an der Levada angekommen beginnen die Tunnel. Wir ziehen lieber unsere Regenkleidung an, richten die Stirnlampe und los geht es auf dem Esplanada am Wasserkanal entlang. Der erste Tunnel ist rund 200 Meter lang und kein Problem. Noch einmal sehen wir für wenige Meter das Tageslicht. Dann geht es in den rund 1.6 Kilometer langen Tunnel. Er ist berüchtigt. Einer nach dem anderen verschwindet im dunklen Loch. Links fliesst das Wasser durch eine kleine Mauer getrennt vom Gehweg rechts. Es dauert nicht lange und von Rechts kommt aus der Felswand eine Dusche. Damit ist auf beiden Seiten der Mauer Wasser. Und weitere Rinsale lassen mit jedem Meter das Wasser auf der Seite der Esplanada ansteigen. Bevor das Wasser in die Wanderschuhe läuft, fangen wir an auf der Mauer zu balanzieren. Das geht solange gut wie man sich an der Tunnelwand abstützen kann. Fies wird es, wenn es plötzlich Löcher gibt und der Abstand länger als die Armlänge wird. Schnell kommen wir nicht voran und das Licht am Ende des Tunnels will nur langsam näher kommen.

Weiter vorne platscht es. Sehen können wir nichts, aber alle bewegen sich weiter vorwärts. Kann also nicht so schlimm gewesen sein. Das es noch zwei weitere Mal platscht kriegen wir am Ende nicht mit. Zu sehr sind wir mit uns und dem Balanzieren auf der Mauer beschäftigt. Irgendwann ist auch die Mauer überflutet. Ich sehe im letzten Moment noch die Lücke und erfahre später, dass jemand anderes nicht so glücklich war. Noch ein paar Meter und ich trete aus dem Tunnel. Wir zählen unsere Verluste. Neben dem Maueropfer, wollte noch jemand wissen wie tief die Levada ist und jemand anderes ob es Fische gibt. Zum Glück hat sich niemand beim Sturz verletzt. Wir sammeln trockene Kleidung, aber richtige Ersatzkleidung hat keiner dabei. Wirklich warm ist es nicht und so gibt es nur eine kurze Mittagspause.

Zügig gehen wir weiter. Immer an der Levada entlang durch den Lorbeerwald. Es erwarten uns noch sieben weitere Tunnel, die jedoch nur kurz sind. Zwischen zwei Tunnel führt der Weg unter einen bekannten Wasserfall hindurch. Er rauscht kräftig und ist nicht nur ein Rinnsal. Bleche schützen uns vor dem schlimmsten. Unter dem Weg fliesst das Wasser der Levada, über uns trommelt das Wasser aufs Dach.

Der Wald wird lichter und die Küste kündigt sich an. Sie liegt noch rund 400 Höhenmeter unter uns. Die Insel Ilheus da Rib und Ilheus da Janela an der Mündung des Ribeira da Janela können wir erkennen. Noch immer Regnet es.

Schliesslich erreichen wir Lamaceiros. Die Zivilisation hat uns zurück. Es regnet noch immer und so flüchten wir in eine nahe Bar, deren Besitzer erbamen mit uns haben und uns tropfnass herein lassen. Eigentlich war geplant bis nach Porto Moniz zu wandern. Statt dessen fahren wir mit einem Sammeltaxi. Zurück im Hotel wollen wir schon wieder den Föhn anwerfen, als wir das Angebot bekommen die Sachen auf dem Pizzaofen zu trocknen. Wir sin die einzigen Gäste und so haben wir nicht nur trockene Wanderkleidung, auch die Wanderschuhe werden über Nacht schonen getrocknet.

StreckeLevada Ribeira da Janela
GehzeitenGesamt: 7:00 h
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