Mit Schneeschuhen auf dem Walserweg
Schneeschuhwanderung von Oberstdorf nach Chur

5. Tag: St. Antönien · Crüz · Alpe Nova und Bova · Pany · Arflina Skihütte

Von St.Antönien über Crüz zur Arflina Skihütte

Chrüz

Morgens hängen die Wolken tief und die Landschaft ist frisch überschneit. Es sind ein bis zwei Zentimeter die am Morgen frisch gefallen sind. Nur noch wenige Schneeflocken fallen vom Himmel, als wir eine schmale Strasse zur örtlichen Schlepplift gehen. Von der Talstation an geht es auf Schneeschuhen weiter. Natürlich die Piste aufwärts bis zu einem Waldweg. Dort biegen wir ab und wandern durch den verschneiten Wald.

Aufstieg zum Chrüz im NebelAufstieg zum Chrüz im Nebel

Als wir eine Lichtung queren, scheint fast die Sonne durch zukommen, aber das war es dann auch schon wieder. Später folgen wir einer Spur den Bergauf. Der Schnee wird weicher und tiefer und es strengt auch gleich wieder mehr an. Wir wandern un un den Wolken und weder vom Tal noch vom Gipfel ist etwas zu erkennen. Bergauf kann aber nicht ganz verkehrt sein.

Auf der Kuppe des Chrüz erwartet uns kein Gipfelkreuz sondern ein Wegweiser. Wir sind zumindest richtig und haben den zweiten Gipfel erklommen. Zeit den Marschtee zu geniessen und den Rucksack zu erleichtern. Von der Aussicht ist nichts zu sehen.

Alpe Bova

Beim Abstieg folgen wir das erste Stück wieder unserer Spur zurück. Dann biegen wir ab und steigen Richtung Capatsch und Ober Boden ab. Es geht bergab, wird steiler und steiler. Der Schnee ist auf dieser Seite des Chrüz harsch und nicht gut zu gehen. Als es zu steil wird schnallen wir ab und legen die letzten Höhenmeter bis zu einer Ebene zu Fuss zurück.

Bei leichten Schneefall erreichen wir PanyBei leichten Schneefall erreichen wir Pany

Das war es aber noch nicht mit dem Abstieg. Nach der Ebene geht es wieder bergab. Die oberste Schicht ist schnell weggetreten und zwei, drei Leute später, hat man es gleich mit der eisigen Schicht darunter zu tun. Als auch diese wie eine Eischolle zacken um mich herum bekommt und alles etwas ins Rutschen gerät wird mir doch mulmig.

Inzwischen ist der Hang wieder sehr steil geworden. Wohin und wie tief es bergab geht ist in den Nebelwolken nicht auszumachen. Dafür gibt es nun reichlich Bäume um die herum wir unseren Weg suchen müssen. Als es richtig steil wird schnallen wir lieber wieder ab und kraxeln senkrecht bergab. Dann ist es geschafft, alle sind heil unten. Wenig später erreichen wir den verschneiten Fahrweg nach Pany.

An der Alp Bova verlassen wir den breiten Fahrweg wieder und folgen einen Bergwanderweg der uns auf direkten Weg nach Pany führt.

Pany

In Pany müssen wir zwei Stunden auf unseren Transport zur Fideriser Heubergen warten. Dieser kann früher nicht kommen und zu kehren wir ins Cafe des örtliche Bäckers ein. Es scheint der Dorftreff zu sein. In der Ecke sitzen ältere Dorfbewohner und lassen sich beim Jassen nicht stören. Nun bevölkern wir die Räumlichkeit und dezimieren das Kuchenangebot recht schnell. Immer wieder schauen Leute vorbei und so vergeht die Zeit bis unser Bus kommt.

Nachdem Rucksäcke und wir verstaut sind beginnt die Fahrt. Erst ins Tal und dann auf der anderen Seite eine schmale, verschneite Passstrasse wieder hoch. Auf der einen Seite der Abgrund schlittern wir um die Kurven. Und schnell haben wir das Gefühl den gefährlichsten Teil der Reise zu bewältigen. Ich bin nicht die einzigste die Aufatmet, als wir endlich da sind.

Bereits im Skikeller treffen wir auf eine grösse Jugendgruppe die den Raum quasi bevölkert. Die Ohrstöpsel auf dem Zimmer versprechen eine unruhige Nacht. Nun der erste Eindruckt trügt häufig. Wir trudeln alle nach und nach im Speisesaal ein und haben Hunger. Um uns herum gibt es Käsefondue mit anschliessender Schlittenfahrt ins Tal. Wir erhalten das Essen der Hausgaste: nach Gulaschsuppe und Thunfischsalat gibt es - Toast Hawaii. Hmm, war ganz gut, aber was essen wir nun? Nach einer Schneeschuhwanderung ohne Mittagessen haben fast alle noch richtig Hunger. Nur mein Magen scheint immer noch das Abendessen vom Vortag zu verdauen und der Käse ist heute nicht mein Ding. Für die anderen kommt dann zum Glück noch ein zweites Toast.

Die Nacht ist dann ruhiger als erwartet. Nach etwas Lärm auf dem Gang sorgt ein Betreuer für Ruhe und dann ist es still.

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St.Antönien - Crüz: 3:20 h
Crüz - Alpe Bova 1:45 h
Alpe Bova - Pany: 0:50h h
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