Im Grunde lassen sich alle Nahrungsmittel dörren, die viel Wasser und wenig Fett enthalten. Pflanzliche und tierische Fette werden unter Sauerstoff, Wärme und Licht ranzig und das Essen damit ungenießbar. Fetthaltige Lebensmittel sollten somit möglichst kurz vor der Wanderung gedörrt und nach Möglichkeit vakuumiert werden.
Obst und Gemüse lässt sich recht leicht dörren. Damit die Farbe bleibt, sollten die Stücke blanchiert oder in Wasser mit Zitronensäure getaucht werden.
Würzelgemüse muss vorgekocht (blanchiert) werden, da es sonst zäh wird. Kartoffeln werden vor dem Dörren fast gar gekocht, da sie sonst grau werden. Champignons schneide ich in Scheiben und lege sie bei trockener Winterluft auf Küchenkrepp um sie an der Luft getrocknet.
Einfach sind auch Fisch und Meerestiere zu dörren. Besonders fettarmer Fisch wie Kabeljau oder in Wasser eingelegter Thunfisch aus der Dose ist geeignet. Scampi und Garnelen machen sich gut zu Reis. Sind sie gekocht in Salzlake eingelegt können sie unbehandelt getrocknet werden, ansonsten sollten sie zuvor gekocht werden.
Fleisch ist deutlich schwieriger zu verwenden, da es das Wasser nicht so gut wieder aufnimmt. Dies ist auch der Grund, warum das Huhn in der Trekkingnahrung immer so klein geschnitten ist, dass es gesucht werden muss. Zum Rohessen eignet sich Beef Jerkey. Sehr gute Erfahrung habe ich mit mageren Rinderhack gemacht, welches prima zur Tomaten-Pastasoße passt. Aber auch Kassler (gepöckeltes Schweinefleisch), Lamm, von natur aus fettarmes Känguru oder Hühnchenbrust habe ich schon verarbeitet.
Milch lässt sich nicht dörren und wird in aufwendigen industriellen Verfahren zu Milchpulver verarbeitet. Magermilchpulver wird zudem in Supermärkten als Kaffeeweisser verkauft. Vollmilch und auch Volleipulver kann beim Backzutaten-Verstand zu günstigeren Preisen als im Outdoorhandel bestellt werden.
Die einen schwören auf selbst gemachte Gemüsebouillon, die anderen nehmen die aus dem Supermarkt. Ich kaufe sie genauso wie getrockte Kräuter oder Heisse-Tasse-Suppen.
Kartoffelpüree selber machen lohnt sich auch nicht unbedingt. Auf alle Fälle sollten dazu nicht die getrockneten Kartoffeln zu Pulver verarbeitet werden. Da beim Mahlen die Zellen zerstört werden, tritt die Stärke aus und das Endergebnis ist eine schleimige Masse statt luftigem Kartoffelstock.