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Kochen bei Feuerverbot - Regeln und Alternativen

Feuerverbot

Nicht überall ist das Feuermachen erlaubt. Was genau darunter fällt, ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich definiert. Während in Deutschland im Nationalpark oder bei Waldbrandgefahr oft gar kein Feuer gemacht werden darf und auch Gaskocher verboten sind, wird in Skandinavien zwischen offenem Feuer, Grillstellen und Gaskochern unterschieden. Es ist daher ratsam, sich im Voraus über die Bedingungen vor Ort zu informieren.

Geschlossene Gaskocher-Systeme

Eine Besonderheit stellen die geschlossenen Gaskocher-Systeme von Jetboil und MSR da. Bei dieser Art von Gaskochern ist der Brenner fest mit dem Topf verriegelt und die Flamme nicht offen zugänglich. Als ich 2018 in Norwegen unterwegs war, galt zum Start der Tour in weiten Teilen des Landes ein absolutes Feuerverbot. Allerdings waren im Jotunheimen Jetboil-Kocher auf feuerfesten Untergrund und entsprechender Vorsicht erlaubt, offene Gaskocher dagegen nicht. In Deutschland gibt es diese Ausnahmen nicht.

Essen zubreiten ohne Feuer

Viele Gerichte lassen sich durch das sogenannte Cold Soaking zubereiten. Dabei werden die Mahlzeiten in kaltem Wasser eingeweicht. Der Vorgang dauert mehrere Stunden und eignet sich daher eher für die Nacht.

Da ich aber lieber etwas Kaltes als gar nichts esse, habe ich bei meinen mehrwöchigen Sommertouren immer ein Couscous-Gericht dabei, das ich notfalls auch ohne Gas zubereiten könnte. Auch Instantnudeln oder Süßkartoffeln eignen sich.

Wenn das Feuermachen oder die Verwendung eines Gaskochers nicht erlaubt ist, muss die Küche allerdings nicht kalt bleiben.

Thermoskanne

Darf an den Biwakplätzen gekocht werden, so kann eine Thermoskanne oder -becher über den Tag helfen. Bis zur Mittagspause sollte das Wasser heiß genug bleiben, um damit beispielsweise Kartoffelpüree, Instantnudeln oder eine heiße Tasse zuzubereiten.

Kochen mit dem Heater Element

Beim Kochen mit Heizelementen bzw. Heater Elements wird die exotherme Reaktion des Wassers mit Chemikalien genutzt, um mit der entstehenden Wärme das Essen zu erhitzen. Die Erhitzung des Wassers erfolgt damit ohne Flamme und darf damit auch bei einem Feuerverbot verwendet werden. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Tütennahrung. Die Heizelemente können einmal verwendet werden und sind mit 2-3 € nicht gerade billig.

Zur Anwendung wird ein sogenanntes Heater Element (Heizelement) in ein Behältnis (oft ein Heater Bag) gelegt und das zu erhitzende Essen in einem verschlossenen Behältnis daraufgestellt. Nach der Zugabe von Wasser beginnt die chemische Reaktion. Durch die entstehende Hitze und den Wasserdampf im Heater Bag wird das Essen indirekt erhitzt. Das erhitzte Wasser sollte nicht verzehrt werden und muss damit auch kein Trinkwasser sein.

Cosy Bag, damit das Essen warm bleibt

Um Brennstoff zu sparen, kann das Essen in einem sogenannten „Cosy Bag” warm gehalten werden, anstatt es bei niedriger Flamme weiterköcheln zu lassen. Ein Cosy Bag reflektiert die Wärme und spart so Energie. Nachdem das Wasser gekocht hat bzw. hinzugegeben wurde, wird das Behältnis mit dem Essen in die isolierende Tasche gestellt und so warm gehalten.

Ein Cosy Bag kann einfach selbst hergestellt werden. Als Material eignet sich Heizkörperreflex-Folie aus dem Baumarkt. Die mit Aluminium beschichte Kunstofffolie gibt es als Rolle und sollte nicht selbtklebend sein. Die 3 mm dicke Folie, kann zwar keine Flammen ab, macht aber genau das was sie soll, die Wärme reflektieren.

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