Bohusleden Süd
Bohusleden Süd

14. Tag: Norra Barnsjön · Vindskydd Blåvättnerna · Älvsåker

Älvsåker

Es ist der erste Morgen, an dem die Sonne nicht scheint. Für den Nachmittag sind sogar leichte Regenschauer angesagt. Bis zum südlichen Ende des Bohusleden in Älvsåker sind es noch rund fünf Kilometer. Der Bus fährt erst ab 13 Uhr, ich habe also noch viel Zeit. Allerdings möchte ich aufstehen, bevor die Jogger am Norra Barnsjön ihre Runden drehen. Um 8 Uhr stehe ich auf und frühstücke die Kanalbulla. Das Gas in der Kartusche reicht gerade noch um eine Tasse Wasser für meinen letzten Cappuccino zu kochen. Ohne Essen ist der Rucksack ziemlich leicht und das Packen geht schnell. Um 9 Uhr verlasse ich den schönen Platz und wandere los zum Blåvättnerna.

Der Weg zum Blåvättnerna ist wie bisher breit und ich folge weiterhin den Wegen Schwarz, Grün und Gold. Nach 45 Minuten erreiche ich den See Blåvättnerna und die gleichnamige Windschutzhütte. Die Hütte ist fürs Übernachten vorgesehen. Hier treffe ich auf einen Schweden, der am Feuer steht. Er hat den Platz von einem Engländer übernommen, der mit zwei Hunden in der Hütte übernachtet hatte. Da es in der direkten Umgebung keinen Zeltplatz gibt, bin ich froh, gestern am Norra Barnsjön das Zelt aufgebaut zu haben.

Wir kommen ins Gespräch und unterhalten uns eine ganze Weile lang über Wandern und andere schöne Orte. Er heißt ebenfalls Johan und empfiehlt mir die Bjärehalbinsel (Bjärehalvön) am Kattegatt. Der Skåneleden (SL1) führt dort entlang und es gibt Windschutzhütten. Auch der Öresundleden (SL5) mit dem Kullaberg sei schön und man könne beide kombinieren. Vier Schweden, die ebenfalls auf Tagestour sind, gesellen sich zu uns. Gegen 11 Uhr wandern wir alle weiter. Ich quere die Grenze zu Halland und bin nun eigentlich schon auf dem Hallandsleden. Allerdings beginnt bzw endet die erste Etappe des Bohusleden inzwischen in Älvsåker.

Nach einem kurzen Stück erreiche ich einen Fahrweg, der mich nach Älvsåker über Rygg bringt. Der Weg führt entlang eines Bergrückens der Göteborger Moräne. Sie entstand am Ende der letzten Eiszeit, als die Eisfront einen schnellen Vorstoß machte und Kies und Steine vor sich herschob. Die Markierungen führen mich über den Älvsåkervägen direkt zur Bushaltestelle Älvsåkervägen. Damit habe ich das Ende der Bohusleden erreicht. Hier gibt es einen Picknicktisch, Trinkwasser und eine Toilette.

Bis zur Bahnstation Anneberg sind es rund drei Kilometer entlang der Straße. Alternativ fährt mehrmals am Tag der Bus 717 (Achtung Samstag nur mit Vorbestellung ab 4 Personen). Der nächste fährt um 13:34 Uhr. Nach den langen Vortag auf Asphalt mag ich nicht mehr an der Strasse entlang wandern. Zudem kann ich mich an der Bushaltestelle unterstellen, denn der Himmel verspricht Regen. Ich setze mich hin und feiere die erfolgreiche Absolvierung des Bohusleden mit einer Cola. Dazu gibt es Schwarzbrot mit Käse und Schinken.

Pünktlich um 13:34 Uhr kommt der Bus und bringt mich zur Anneberg-Station. Ich muss dort der Straße folgen, da der Bahnsteig Richtung Munkeldal auf der anderen Seite liegt. Die neun Minuten reichen aber trotzdem locker für den Umstieg. Um 14:05 Uhr erreiche ich Mölndal, wo ich ein Zimmer im Hotel Mölndal Bro gebucht habe. Die Fahrkarte lässt sich einfach per App kaufen und hat 74 Kronen gekostet.

Ich hatte mich für das Hotel Mölndal Bro entschieden, da es verkehrsgünstig am Bahnhof liegt. Der Stensjön liegt keine drei Kilometer entfernt, sodass ich von dort aus auch direkt zum Hotel hätte laufen können. Das Familienhotel erhielt gute Kritiken von Einzelreisenden und für das Frühstück. Die Einrichtung war nicht die modernste, aber es war sauber und das Personal sehr freundlich.

Da der Checkin erst um 15 Uhr möglich ist, gehe ich erst einmal etwas essen. Nach einer Runde durch das Einkaufzentrum Mölndal Galleria lande ich bei Max Burgers. Die Schwedische Burgerkette wurde 1968 von Curt Bergfors und Britta Andersson in Gällivare gegründet. Ich bestelle einen Burger und setzte mich. Um 15 Uhr gehe ich zum Hotel. Das Zimmer ist sauber, geräumig und hat eine Badewanne. Im Foyee gibt es Kaffee und Tee soviel wie man mag.

Wie immer freue ich mich auf die erste Nacht im Hotel und dann kann ich irgendwie nicht schlafen. Ich vermute es liegt am geänderten Rhytmus, denn im Hotel gehe ich automatisch später ins Bett. Frühstück gibt es in einem Nachbargebäude. Es ist reichhaltig. Um 11 Uhr ist Checkout und ich kann meinen Rucksack noch in der Rezeption deponieren. Ich laufe etwas durch Mölndal und kaufe im Supermarkt für die Rückreise ein. Um 14 Uhr fahre ich mit der Strassenbahn nach Göteborg. Ich wil noch zur Touristinformation um einen Bohusleden-Badge zu kaufen. In der Innenstadt scheint ein Fest zu sein. Um 15:30 fahre ich mit der Strassenbahn zum Chapman torget und gehe zur Fähre. Ab 16 Uhr komme ich aufs Schiff. Diesmal habe ich eine Innenkabine und um 18 Uhr einen Tisch im Restaurant reserviert.

Pünktlich um 9 Uhr legen wir in Kiel an. Wegen einer Bombenentschärfung fährt erst einmal kein Zug nach Hamburg und den Schienenerstazbus verpasse ich um wenige Meter. Da die Züge nach Lübeck aber nicht von der Sperrung betroffen sind, fahre ich über Lübeck nach Hamburg und bin gegen Mittag wieder zu Hause.

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