Rund um Kebnekaise
Rund um Kebnekaise

1/2/3: Anreise Hamburg über Stockholm nach Abisko Östra · Über Materialvägen zum Tältplats Nissonjohka · Tältlägret

Von Abisko Östra zum Tältlägret

Die Anreise von Hamburg nach Abisko

Mitte Juli mache ich mich an einem Mittwoch Nachmittag zum Hamburger ZOB. Da in Dänemark auf der Bahnstrecke in Sjælland Bauarbeiten stattfinden, fahre ich wieder mit dem Flixbus über Nacht nach Stockholm. Er ist diesmal deshalb ausgebucht. Ich habe zwar einen netten Sitznachbarn, der mit Fahrrad nach Nörrköping fährt, aber es wird eine unruhige Nacht. Die Fahrt führt über die Vogelfluglinie und beinhaltet damit eine Fährfahrt von Puttgarten nach Rødby. In Dänemark kommt bei der Passkontrolle diesmal der Schnüffelhund und in Schweden können wir ohne Kontrolle einreisen. Um 8.20 Uhr morgens erreiche ich Stockholm.

Tagsüber in Stockholm

Ich gehe im Busbahnhof auf die Empore, wo es viele Schliessfächer gibt und setze mich erst einmal. In der Regel ist es hier oben recht still, aber heute erscheinen viele Eltern mit Kindern, die in die Ferienfreizeit fahren. Die Eltern scheinen dabei aufgeregter zu sein, als deren Kinder.

Die große Box kostet 79 SEK pro Stunde bzw maximal 399 SEK/24h. Rund 36 € ist nicht gerade billig, aber der Nachtzug fährt erst um 18:09 Uhr. Als die Kinder abgefahren sind und sich der Trubel gelegt hat, packe ich den Rucksack etwas um und schliesse ihn ein.

Ich mache mich gegen 10 Uhr auf zum Gamla Stan. Diesmal will ich nach Södermalm. Noch sind nicht viele Besucher unterwegs. Im Coop am Järntorget erstehe ich einen Wrap und etwas zu trinken. Die Baustelle an der Slussbron ist endlich soweit fertig, dass die Slussterassen begehbar sind. Ich gehe erst am Ufer entlang und steige dann zum Monteliusvägen auf. Von dem Fußweg hat man einen schönen Blick über die Stadt. Auf einem der Bänke esse ich meinen Wrap.

Zurück zur Altstadt geht es noch etwas durch die Gassen. Nächstes Ziel ist das Cafe Strömparterren auf Helgeandsholmen. Noch habe ich keinen Hunger und so setze ich mich auf eine Bank in den Schatten. Es ist inzwischen richtig warm geworden. Das Cafe ist richtig beliebt und nur selten Plätze frei. Schliesslich mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof und kaufe mir dort am Food Court einen Salat mit Hühnchen.

Mit dem Nachtzug nach Abisko

Um 17:40 gehe ich zum Gleis mit dem Nachtzug, der bereits einstiegsbereit ist. Es dauert nicht lange und eine ältere Dame trifft ein. Sie hat ihre Enkel besucht und wird bis Kiruna mit mir im Schlafwagenabteil fahren. Wir starten mit reichlich Verspätung, da wir auf Anschlussreisende warten. Bei der Fahrkartenkontrolle frage ich, wann die dritte Frau kommt. Sie wird um 21:45 in Hudiksvall zusteigen. Meine Mitreisende erzählt mir, dass es für die Rentiere zu warm ist und es viele Mücken gibt. Alles verstehe ich leider nicht, aber die hat den Eindruck ich spreche gut Schwedisch. Naja. Das es ein Feuerverbot in ganz Norrland gibt (in dieser Stufe dürfen Campinggaskocher auf feuerfesten Untergrund noch verwendet werden) hatte ich schon mitbekommen. Das ich kaum Rentiere sehen würde, konnte ich mir noch nicht vorstellen.

Wir rattern durch die Landschaft. Über den Flughafen Arlanda und Uppsala erreichen wir Gävle an der Ostseeküste. Ich gehe ins Bordrestaurant und gönne mit noch ein Räksmörgås für 141 SEK und einen Tee. Wir liegen schon im Bett, als unsere dritte Frau kommt. Sie fährt bis Murjek. Es steigt bei uns im Abteil über Nacht also niemand mehr ein oder aus.

Gegen 8 Uhr erreichen wir in Murjek. Anschliessend klappen wir das dritte Bett hoch und können uns so wieder richtig hinsetzen. Um 11:20 erreiche ich mit einiger Verspätung Abisko Östra. Ich steige hier bereits aus und will von hier aus die Tour starten.

Die Tour beginnt - von Abisko Östra zum Nissonjohka

Vom Bahnhof geht es die Strasse nach rechts entlang zum Lapportsvägen. Diesen folge ich für 300 Meter nach Nordwesten an der Bahnlinie entlang bis zu einer Weggabelung. Rechts steht weiterhin noch der Nachtzug im Bahnhof. Wegweiser gibt es hier keine und so bin ich mir ersteinmal nicht sicher als ich dem Fahrweg nach Südwesten folge. Er führt mich aber in die richtige Richtung und als ein schmalerer Weg abführt, steht dort neben der Winterwegmarkierung (das rote X), auch ein Schild mit Abiskojaurestugorna 12 Kilometer.

Auf der anderen Seite des Tornesträsk liegt noch recht viel Schnee auf den Bergen. Der Nachtzug rumpelt inzwischen Richtung Turiststation. Und auch am Čoamohas liegt noch viel Schnee. Dort will ich morgen vorbei wandern. Ich passiere die Abzweigung nach Lapporten und keinen Kilometer später führt der Wanderweg Richtung Kungsleden ab. Schon bald ist die Grenze zum Abisko Nationalpark erreicht. Das Rauschen des Nissonjohka kündigt die Brücke über den Fluss an. Zuvor erreiche ich den deutlich ausgetreteten Kungsleden. Wenig später ist der Rastplatz Nissonjåkka erreicht. Hier darf als einer der wenigen Plätze im Nationalpark gezeltet werden. Es gibt Feuerstellen und Trockentoiletten und viel Platz zwischen den Birken.

Von Nissonjåkka nach Tältlägret

Ich folge vom Rastplatz Nissonjåkka dem Kungsleden am Abiskojåkka entlang. Kurz vor der Brücke über den Ballinjohka zweigt der Pfad nach Tältlägret. Ein Hinweisschild verkündet 3 km, während es auf der Rückseite nur 2 Kilometer sind. Langsam geht es durch den Birkenwald bergan dem Ballinvággi entgegen. Den Ballinjohka höre ich manchmal rauschen, bekomme aber nur selten einen Blick auf das Wasser. Nach rund einem Kilometer quere ich die Nationalparkgrenze. Ein Stückchen weiter gibt es einen schönen Platz und ich werde fast schwach. Die schlaflose Nachtim Flixbus fordert ihren Tribut. Weit kann es aber nicht mehr sein, das Kalfjell erobert langsam die Landschaft und die Birken vereinzeln sich. Dann kann ich den Fahnenmast sehen. Ein Hügel noch und dann bin ich da.

In Tältlägret (Zeltlager) befand sich früher im Sommer ein Zeltlager des STF. Rund 8 Kilometer von der Turiststation in Absiko entfernt, konnte man hier übernachten oder essen. In den 1960ern wurde es dann eingestellt. Es gibt jedoch weiterhin eine Trockentoilette, eine abgeschlossene Hütte des STF und den besagten Fahnenmast.

Auf den ersten Blick bin ich alleine. Dies täuscht, denn ein Niederländer hat sein Zelt in einer der Kuhlen aufgebaut um etwas Schatten und Windschutz zu haben. Später kommt ein junger Schwede hinzu. Er befindet sich auf seiner ersten Tour und hat sich die Ausrüstung zusammen geliehen. Er will ebenfalls über den Mårmapasset und zeigt mir die Högalpine Tour im Wanderführer von Neregård - Trepassleden, da hat er sich etwas vorgenommen. Wir unterhalten uns bis die Sonne hinter den Bergen westlich von Abisko verschwindet. Untergehen tut sie nicht und so ist es weiterhin sehr hell.

Seite zurück
nach oben
Seite  vor